Studie soll Biomarker für psychische Erkrankungen identifizieren
In der Psychiatrie werden Erkrankungen meist diagnostiziert, ohne dass ÄrztInnen auf biologische Werte zurückgreifen können. HausärztInnen stellen eine Entzündung anhand der Blutwerte fest, OrthopädInnen sehen den Knochenbruch im Röntgenbild. PsychiaterInnen tun sich schwerer, da das Gehirn ein so komplexes Organ ist. Mit der Studie BeCOME untersuchen wir, ob und welche objektiv erhobenen Messwerte wichtige zusätzliche Aussagen über psychische Störungen liefern können. Dafür suchen wir ambulante PatientInnen und gesunde ProbandInnen.
Das Herzstück des Untersuchungsprogramms stellen Messungen dar, die bestimmte Hirnprozesse abbilden. "Insbesondere in dieser Breite ist dieser Ansatz weltweit neuartig und basiert auf wissenschaftlichen Ergebnissen der vergangenen Jahre", betont Elisabeth Binder, Direktorin des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie. In einem aufwändigen Konzept erheben die Forscherinnen und Forscher Daten nicht nur durch Befragung des Befindens, sondern auch durch Messung genetischer und epigenetischer Information sowie verschiedener körperlicher Parameter und Hirnfunktionen.
Solche Untersuchungen sind nur durch die besondere Kombination der Expertise aus vielen biomedizinischen Teilbereichen und der jeweils neuesten Technologien möglich. Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie ermöglicht durch die enge Verbindung von Forschung und Klinik diese aufwändigen Untersuchungen mit dem Ziel, neue Behandlungsmöglichkeiten für psychische Krankheiten zu entwickeln.
Ablauf
An zwei aufeinander folgenden Tagen führen wir vielfältige Untersuchungen durch:
- Symptomerhebung mit Hilfe psychologischer Fragebögen
- Magnetresonanztomographie
- Psychophysiologie
- Labordiagnostik (hierfür nehmen wir Blut ab)
Außerdem tragen unsere StudienteilnehmerInnen circa 28 Tage einen Aktigraphen oder Fitness Tracker am Handgelenk: er zeichnet Bewegungen auf und gibt uns Informationen über Schlaf- und Wachphasen.
Teilnahme
An unserer Studie können einerseits gesunde ProbandInnen teilnehmen, andererseits (externe und interne) PatientInnen mit psychiatrischen Vorerkrankungen, die nicht akut sind und die im Moment keine Psychopharmaka einnehmen. Weitere Informationen zur Teilnahme finden Sie hier.