Bundesweites Netzwerk zur Psychischen Gesundheit startet
Max-Panck-Institut für Psychiatrie ist Teil des Netzwerkes München-Augsburg
Ab Mai 2023 wird das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) mit München als einem von sechs Standorten seine Forschungsarbeit aufnehmen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte DZPG besteht aus sechs exzellenten Forschungsstandorten in München (mit Augsburg), Berlin (mit Potsdam), Bochum (mit Marburg), Halle (mit Jena und Magdeburg), Mannheim (mit Heidelberg und Ulm) und Tübingen. Ziel des neuen Zentrums ist die interdisziplinäre Erforschung des Entstehens und Verlaufs psychischer Erkrankungen über die Lebensspanne.
Schwerpunktmäßig sollen Risikopersonen identifiziert und behandelt werden, sodass es nicht zur Entstehung oder zu einem chronischen Verlauf von psychischen Erkrankungen kommt. Insbesondere der Beitrag von Lebensumständen einschließlich traumatischer Erfahrungen in der Kindheit wird untersucht, neue therapeutische Ansätze sollen entwickelt und in die Versorgung integriert werden.
Da die Forschung neben biologischen und neuroimmunologischen Ursachen zahlreiche Umweltfaktoren als relevant erkannt hat, will das DZPG anhand dieser Erkenntnisse gezielt Interventionen entwickeln und in den Alltag umsetzen. Das DZPG wird hierfür verteilte Infrastrukturen für die Forschung etablieren, z.B. in der digitalen Erfassung von Gesundheitsdaten in der Lebenswelt und für innovative Therapieverfahren mit vielfältigen bio-psycho-sozialen Wirkansätzen.
Hierzu arbeiten Kliniker:innen und Forschende auf Augenhöhe zusammen mit Expert:innen aus Erfahrung (Betroffene von psychischen Erkrankungen). Das DZPG wird insbesondere auch Vertreter:innen des wissenschaftlichen Nachwuchses in die Leitung einbinden, um seine Fortentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu gewährleisten.
Exzellentes Netzwerk am Standort München-Augsburg
Der Standort München, der die aktive Verbundforschung im Mai 2023 aufnimmt, besteht aus einem Netzwerk verschiedener Kliniken und Institute des LMU Klinikums, dem Department Psychologie der LMU, der Technischen Universität München und dem Klinikum rechts der Isar, dem Max-Planck-Institut für Psychiatrie, dem Helmholtz-Zentrum München und der Universität Augsburg.
Die Förderung des DZPG beginnt mit einer Aufbauphase, in der bereits gemeinsame Projekte zur Früherkennung und -intervention von psychischen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters, sowie jungen Erwachsenenalters sowie neue grundlagenwissenschaftliche Modellsysteme unter partizipativer Einbindung der Expert:innen aus Erfahrung entwickelt und evaluiert werden.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat nach einem internationalen zweistufigen Auswahl- und Evaluationsprozess seit 2011 an bisher insgesamt 80 Standorten vier Zentren der Gesundheitsforschung gefördert, nämlich für Infektionskrankheiten (DZIF), das Zentrum für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DZHK), für Lungenkrankheiten (DZL) sowie für Krebs (DKTK). Bereits seit 2009 gibt es die Zentren für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und Diabetesforschung (DZD). Der Standort München ist an allen sechs bereits etablierten Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung beteiligt.
Quelle: LMU - Klinikum der Universität München