9,7 Millionen Euro für Forschung zur psychischen Gesundheit von Jugendlichen
Europäische Kommission unterstützt auch Projekt am Max-Planck-Institut für Psychiatrie
Jeder vierte Mensch ist im Laufe seines Lebens von psychischen Störungen betroffen, mehr als drei Viertel davon vor dem 24. Lebensjahr. Die COVID-19-Pandemie hat die Situation noch verschärft. ForscherInnen aus der ganzen Welt schließen sich in dem Projekt YOUTH-GEMS (Gene Environment Interactions in Mental Health TrajectorieS of Youth) zusammen, um die Rolle von genetischen und umweltbedingten Faktoren für die psychische Gesundheit junger Menschen zu erforschen. Die Europäische Kommission hat 9,7 Millionen Euro aus ihrem Horizon-Programm dafür bewilligt. YOUTH-GEMS wird von der Universität Maastricht koordiniert. In Deutschland leitet Elisabeth Binder vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie das Teilprojekt zu den neurobiologischen Grundlagen.
Psychische Störungen sind das drängendste Gesundheitsthema für junge Menschen in Europa. Umso bedeutsamer ist es, frühzeitig Risikofaktoren zu identifizieren, um vor dem Auftreten einer psychischen Erkrankung aktiv werden zu können. Die Frage ist, wie genetische, epigenetische und Umweltfaktoren zusammenwirken und psychische Probleme bei jungen Menschen verhindern oder verursachen. Die ForscherInnen wollen die Entwicklung von Jugendlichen verfolgen, genetische und umweltbedingte Risikofaktoren ermitteln und Präventionsmodelle entwickeln.
Die Neurowissenschaftlerin und ausgewiesene Epigenetik-Expertin Elisabeth Binder vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie leitet zusammen mit Jonathan Mills von der britischen Medical School der University of Exeter das Teilprojekt, das sich den neurobiologischen Grundlagen widmet. „Um eingreifen zu können, bevor junge Menschen eine psychische Erkrankung entwickeln, müssen wir die Grundlagen besser verstehen, damit wir Risikofaktoren identifizieren können“, fasst die Institutsdirektorin das Ziel zusammen.
YOUTH-GEMS wird nicht nur neue Methoden der künstlichen Intelligenz sowie digitale Mobiltechnologie einsetzen, sondern vor allem ein internationales Netzwerk schaffen, um junge Menschen einzubinden. Der Austausch mit den jungen Leuten ist den WissenschaftlerInnen besonders wichtig.
Youth-GEMS wird gefördert im Rahmen des Programms “Europe Horizon - Staying Healthy: Towards a molecular and neurobiological understanding of mental health and mental illness for the benefit of citizens and patients”.
Mit Material der Universität Maastricht